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Sturmfrei Sylt

Diese handgefertigten Sylter Teile sind mehr als sturmerprobt und erzählen die schönsten Strand-Geschichten.

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© Sturmfrei

Wir kennen sie. Wir brauchen sie. Wir lieben sie. Die Sylter Strandkörbe. Ohne die gestreiften Strandmöbel wäre der Insel-Sommer und das Sonnenbaden vermutlich nur halb so warm, das Picknick inklusive Sundownerdrink nicht annähernd so gemütlich, köstlich und kuschelig. Ob im heimischen Garten, auf der Terrasse oder eben an unserem geliebten Strand. Tag und Nacht saugen sie dort die Energie des Meeres auf, beobachten Momente des Insellebens bei Sonnen- und auch bei Mondschein. Doch was passiert eigentlich mit den Exemplaren und ihren Stoffen, die ausgedient haben? Landen die etwa auf dem Müll?

Eine Frage, die sich auch Alessa Pärn stellte. An einem freien Sonntag im Strandkorb ließ die Agenturchefin und Wahlsylterin den Blick entspannt übers Meer schweifen, als ihr der Gedanke „damit könnte man doch etwas machen, zu schade zum Wegschmeißen“ kam. Und so wurde voller Tatendrang überlegt, telefoniert und recherchiert. Wie kommt man an den Stoff? Und wer kann damit umgehen? Bei letzterer Frage kam ihr Dirk Effler in den Sinn. Der passionierte Surflehrer, Unternehmer und Tausendsassa beherrscht nämlich nicht nur die Nordsee-Wellen hervorragend, sondern auch die Nähmaschine. In seiner Segelmacherei im Surfhouse Sylt werden Kites, Windsurfsegel, Vorzelte, Planen, Abdeckungen und Sonnensegel mit viel Know-how und Liebe wieder fit gemacht.

Ein gemeinsames Herzensprojekt

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Man schnackte also, brainstormte, holte Andi Netz mit ins Boot und begann zu kreieren. Daraus entstand das gemeinsame Projekt STURMFREI SYLT. Ein Label von Sylt, das zu hundert Prozent auch Sylt ist und Nachhaltigkeit großschreibt. Ausgemusterte Strandkorbstoffe vom Insel Sylt Tourismus Service oder Sperrmüll sowie Surfsegel werden von dem Trio gerettet und durch Andis Handwerk zu neuem Leben erweckt. Upcycling auf höchstem Niveau quasi. Andi ist gebürtiger Sylter und für die Umsetzung der Kollektionen zuständig. Der Hörnumer startete bei Dirk als Näh-Praktikant und ist mittlerweile der Kern, „das tapfere Schneiderlein“, wie er sich selbst nennt, von STURMFREI SYLT. „Ohne ihn könnten wir das Projekt gar nicht umsetzen, denn weder Alessa noch ich haben für das Nähen Zeit“, erklärt Dirk. Einen Faible fürs Nähen hatte er schon immer. „Durch meine Mutter und Oma bin ich etwas vorbelastet, sie haben es mir beigebracht und mir macht das einfach Spaß“, so Andi. Für ihn gibt es nichts Schöneres, als morgens am großen Näh-Tisch hinter der Düne zu sitzen, während die Sonne aufgeht. Diese Freude am Kreieren und an der gemeinsamen Sache macht die Taschen, Schlüsselanhänger und Beutel, die hier im Surf House entstehen, so besonders. Es sind Unikate, die unzählige Geschichten, vielleicht über Knutschereien und Champagnersausen, zu erzählen haben und denen es bei kraftvollen Fluten und Sylter Wind an den Kragen ging. Wie schön, dass sie jetzt endlich "Sturmfrei" haben und sind.

Ab dem 15. März ist das Surf House wieder geöffnet und Andi vor Ort im Showroom anzutreffen. Die Kollektionen sind online bei Just Sylt erhältlich und werden dann auf Zuruf von Andi auf Sylt produziert. 

Text: Julia Petersen

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