© Alexander Kinnunen

Dünen auf Sylt

Sandige Gebirge

Dünen sind faszinierende und für den Küstenschutz auf Sylt wichtige Landschaftsformen. Wie die Sandriesen entstehen, warum sie wandern und wie man die Schönheit und den Artenreichtum dieses Lebensraums am besten erkundet.

© Dom Quichotte

Wanderdünen

Die Sylter Sahara

Die Wanderdünen westlich von List bewegen sich vom Wind angefacht mit einer Geschwindigkeit von rund vier Metern im Jahr nach Osten. Lediglich im Osten wurden die Ausläufer durch Bepflanzungen gestoppt, damit sie die angrenzende Landstraße nicht übersanden. Für die meisten ist das Gebiet der Wanderdünen „Terra Incognita“. Und das wird auch so bleiben, denn der Zugang ist streng limitiert. Das Erlebniszentrum Naturgewalten bietet mehrmals jährlich exklusive Wanderungen zum Fuß der größten Wanderdüne an.

Die Ausmaße der Lister Wanderdünen:

  • 8 km lang

  • Ø  7 km breit

  • rund 30 Meter hoch

Die verschiedenen Dünenarten

Dünenweg am Ellenbogen
© Alexander Kinnunen

Dünen sind faszinierende Landschaftsformen, die aus windgetriebenem Sand bestehen und fast ein Drittel der Insel bedecken.

  • Die ältesten Sandberge sind die Braundünen mit einem Bewuchs aus Krähenbeere und Besenheide, die nahezu an der gesamten Sylter Westküste vorkommen.
  • Dem Meer zugewandt liegen die bis zu 100 Jahre alten dünn mit Strandhafer bewachsenen Weißdünen.
  • Im Übergangsbereich schließen sich landwärts die Graudünen an - nur noch Pflanzen, die auf Magerböden gedeihen, können hier Fuß fassen.
  • Dem Meer am nächsten liegen die kleinen Vordünen, die bei hohen Fluten überspült werden. 

Dünen als Küstenschutz

Dünen sind nicht nur schön und vielfältig, sondern auch wichtig für den Küstenschutz, bilden sie doch eine natürliche Barriere gegen die Sturmfluten. Um dieses sandige Bollwerk zu festigen, begannen die Sylter schon vor geraumer Zeit, die Dünen zu bepflanzen: Bereits im 17. Jahrhundert schickten sie Schiffe nach Holland aus, um dort Strandroggen-Pflanzen an Bord zu nehmen. Halmanpflanzungen auf den Dünen sind auch heute noch ein probates Mittel. Jeweils im Frühjahr oder Herbst wird dort, wo der Bewuchs nachlässt, frischer Strandhafer gesetzt.

Bohlenweg in den Dünen bei Sonnenuntergang Südwesterland
© Murat Yelkenli

Große Teile der Dünenlandschaft stehen heute unter Naturschutz und dürfen nur auf den insgesamt rund 40 Kilometer Kies- oder Bohlenwegen überquert werden. An der Westküste gibt es rund 80 solcher Strandübergänge. Generell gilt: Auf den Wegen bleiben und Hunde angeleint lassen. Weil das Netz der Trampelpfade außerhalb der offiziellen Sylter Dünenwege auf eine Gesamtlänge von etwa 700 Kilometern angewachsen war und den Dünen empfindlichen Schaden zufügte, hat der Landschaftszweckverband im Jahre 1994 ein besucherlenkendes Beschilderungssystem eingeführt. Denn: Dünenschutz ist Inselschutz!

Dünen-Führungen

Das Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt bietet regelmäßig geführte Wanderungen durch die Lister Dünenlandschaft und mehrmals jährlich auch zum Fuße der größten Wanderdüne.

© Oliver Franke

„Es ist hier wie auf den Gletschern eines Hochgebirges. Diese Einheit von Schneebergen und weitem Meer schafft einen Anblick von solch erhabenem Geiste, dass mir ist, als habe ich in der Natur nie Ähnliches gesehen." 

Gerhard Hauptmann

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