Nomaden unserer Zeit.
Wanderschäfereien in Schleswig-Holstein
Tagein und tagaus wandern, jedes Wetter ertragen, die Einsamkeit mögen – Wanderschäfer:innen brauchen Idealismus und Hartnäckigkeit, um ihren uralten Beruf in einer hochtechnisierten Landwirtschaft auszuüben und am Markt zu bestehen. Die europäische Landwirtschaftspolitik und ihre Umsetzung in Deutschland bewirken, dass die Schäfereien seit Jahren von ihrer Substanz zehren. Ohne Agrarbeihilfen schreiben die Betriebe weitgehend rote Zahlen. Die Betriebsnachfolge ist oft gefährdet, jährlich stellen bundesweit etwa 50 Wanderschäfereien ihren Betrieb ein.
Die 4 letzten Wanderschäfereien in Deutschland
Ein eindrucksvolles Portrait dieses aussterbenden Handwerks hat der Fotograf Holger Rüdel aus Selk mit seiner Bildreportage „Nomaden unserer Zeit. Wanderschäfereien in Schleswig-Holstein“ geschaffen. Wie wohl kein Chronist zuvor hat Rüdel die harte Arbeit der vier letzten Wanderschäfereien in Schleswig-Holstein dokumentiert. Er folgte ihnen bei ihrem Zug durch Moore und Heiden, durch Dörfer und entlang Verkehrswegen von der Schlei bis nach Sylt. „Dabei habe ich Schleswig-Holstein für mich neu entdeckt – und vielleicht auch für alle Betrachter meiner Bilder“, sagt Rüdel.