Kaum ein Gebiet in Deutschland wurde früher derart von den Grabhügeln und Megalithgräbern (Großsteingräber) geprägt wie die Nordfriesischen Inseln Sylt, Föhr und Amrum. Die Grabhügel aus dem Neolithikum (Jungsteinzeit), der Bronzezeit und der Wikingerzeit dominierten auf den weitgehend baumlosen Inseln die Landschaft.
Auf den Spuren der Gräber
Auf Sylt sind über 530 Grabhügel aus der Bronzeund Wikingerzeit bekannt, hinzu kommen fast 50 Megalithgräber aus dem Neolithikum (Jungsteinzeit).
Von diesem ehemals reichen Erbe der Vor- und Frühgeschichte ist im Laufe der Zeit viel verloren gegangen.
Grabhügel wurden im Laufe der Zeit durch das Meer zerstört oder liegen unter Dünen begraben. Verstärkt ab dem 19. Jahrhundert wurden Steine aus den Grabhügeln für Bauzwecke entnommen. Eine massive Zerstörung erfolgte in den 1930er und 40er Jahren durch die Wehrmacht. Viele Grabhügel wurden durch militärische Einbauten stark beschädigt oder sogar völlig beseitigt, wie z.B. der durch militärische Einbauten im 2. Weltkrieg zerstörte Munkhoog in Morsum.
Die Bedeutung der Geest für die Inseln
Sylt ist wie auch Amrum und Föhr eine Geestinsel. Geest bedeutet höher gelegenes und trockenes Land. Sie reicht in sogenannten Geestkernen bis an die Oberfläche der Inseln. Die Geest der Inseln entstand durch die vorletzte Eiszeit. Die Gletscher dieser Eiszeit brachten viel Material mit, das nach dem Abschmelzen der Gletscher zurück blieb und heute die Geestkerne der Inseln bildet.
Diese Geestkerne waren damals die Hochpunkte in der Landschaft. Der Meeresspiegel lag zum Zeitpunkt der vermutlich erstmaligen dauerhaften Besiedlung der
Inseln im Neolithikum etwa 3 m tiefer. Die Geest war daher deutlich größer als heute und konnte gut besiedelt werden.
Die Namen der Grabhügel
Der Frage nachgehend, wie die Namen der Grabhügel entstanden sind, findet man sich schnell in der Sylter Sagenwelt wieder.
Der Sylter Chronist und Heimatforscher C. P. Hansen hat bereits 1832 begonnen, Sagen und Geschichten als Volkssagen aufzuschreiben und als Kunstsagen neu zu verfassen. Alle heute bekannten Sylter Sagen gehen auf seine Sammlung zurück. In diesen Sagen spielen die Grabhügel eine bedeutende Rolle, denn zu dieser Zeit war ihre Entstehung nicht erklärbar und sie lagen noch sehr frei in der Landschaft.
Grabhügel, die keinen Namen tragen, sondern mit einer Nummer versehen sind, wurden erst mit Beginn der modernen archäologischen Landesaufnahme schleswig-Holsteins nach 1879 entdeckt.
Die Bauweise
Die oft auch als Hünengräber bezeichneten Großsteingräber wurden nicht von Riesenhand sondern in erstaunlich kurzer Zeit von Menschen erbaut.
Als Baumaterial dienten die auf der Geest vorkommenden Findlinge, zumeist aus Granit, die die Gletscher der Eiszeit hierher gebracht hatten.
Die Steine wurden vermutlich von Ochsengespannen oder durch Muskelkraft über Baumstämme zu den vorgesehen Grabstellen gezogen –
möglichst bei gefrorenem Boden – und passgenau zusammengefügt. Auf diese Weise wurde ein Großsteingrab innerhalb weniger Monate errichtet.
Tipp:
Folgen Sie der hünen.kulTour vom Denghoog aus nach Kampen und Braderup zurück.
Die Tour umfasst insgesamt 15 Standorte und startet in Wennigstedt am Denghoog.
Die Länge beträgt 15 km.
Tourdauer mit dem Fahrrad ca. 1,5- 2 Std. und zu Fuß in einem gemäßigten Wandertempo ca. 3,5- 4 Std.
Unterwegs finden Sie Hinweistafeln, die die Besonderheiten des jeweiligen Grabhügeln erklären.
Quelle: Flyer hünen.kulTour
Den Flyer erhalten Sie bei allen Tourismusservices und Kurverwaltungen der Insel Sylt, der Sylt Marketing GmbH, im Erlebniszentrum Naturgewalten List, sowie im Naturschutzzentrum Braderup.
Sölring Foriining e.V.
D-25996 Wenningstedt-Braderup
Die Besichtigung der Hünengräber ist kostenfrei.
Eine Ausnahme stellt der Denghoog in Wenningstedt dar. Für die Besichtigung des Innern des Grabhügels ist ein Obolus zu entrichten.
Der Denghoog ist Startpunkt der hünen.kulTour Wenningstedt / Kampen / Braderup.
Die einzelnen Hünengräber können auch individuell besucht und angefahren werden. Die jeweiligen Standorte entnehmen Sie am besten dem Flyer: www.sylt.de/fileadmin/Mediendatenbank/PDF/huenenkultour-flyer-sylt.pdf
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