Die Renaissance der Bohème
Schon vor 200 Jahren erschienen die ersten Freigeister auf dem damals kargen Inselknust. Sie kamen noch vor den offiziellen Sommerfrischlern: Erst waren es Naturforscher*innen, dann Künstler*innen und Kreative aus den großen Städten, die Sylt als Quelle der Inspiration für sich entdeckten. Darauf folgte das wohl situierte Bürgertum, Adel und Industrielle - zunächst oft auf medizinischen Rat ihrer Leibärzte. Denn die Heilkraft des Reizklimas galt zunehmend als Goldstandard für den erschöpften Städter. In den kommenden Jahrzehnten gingen dann die wilde Natur, bürgerliche, großbürgerliche, mondäne und unangepasste Lebensentwürfe eine perfekte Allianz ein und schenkten dem Insel-Image eine schillernde Facette. Ob dieser Spirit inzwischen abhandengekommen ist und nur noch Luxus und Langeweile übriggeblieben sind? Mitnichten! Gerade jetzt gedeiht auf Sylt wieder eine junge, wilde Szene der „Neo-Bohèmes“. Wir begeben uns in der Herbstausgabe der digitalen „Natürlich Sylt“ in das Biotop der Spezies „Bunte Vögel“ und stellen einige von ihnen vor.
"Die Kunst ist kein Lückenbüßer, sie ist eine Notwendigkeit.“ (Siegward Sprotte)