"Man kann die größten Buchstaben, aber nicht die kleinste Lüge verantworten."
Vom Druckerlehrling zum Zeitungszaren – dieser beispiellose Werdegang ist eigentlich kaum denkbar. Geglückt ist eine solch ungewöhnliche Karriere Axel Springer, dessen 1946 gegründeter Verlag binnen kürzester Zeit zum größten Zeitungshaus Europas heran wuchs. Dabei hatte er zunächst im Sinn, Operettensänger zu werden. Doch letztlich fügte er sich dem Wunsch seines Vaters und wurde Lehrling in dessen Druckerei, bevor er eine Ausbildung zum Redakteur absolvierte. Der Sohn aus wohlhabendem Hause genoss das gesellschaftliche Leben – Politik interessierte den jungen Mann nicht, das Nazi-Regime war ihm zuwider. Das sollte sich nach Kriegsende auszahlen: Die Briten erteilten ihm Zeitungslizenzen. Mit Sylt war der Verleger seit Kindheitstagen eng verbunden. „Ich war ein kleiner Buttje, als ich die Insel das erste Mal besuchte. Und seitdem hat mich die Landschaft einfach nicht mehr los gelassen. Schon ein einziger Tag hier ist für mich eine Medizin, die lange vorhält“, bekannte Springer. Und auch dies: „Ich hatte immer davon geträumt, auf Sylt etwas festeren Fuß zu fassen.“ Dieser Wunsch erfüllt sich 1953, als er in Kampen für 45.000 Mark das Haus des Verlegers Peter Suhrkamp erwirbt. Dort genießt Axel Springer die Urlaubstage: Im Garten lässt er einen Swimmingpool bauen, vorm Haus schlägt er Golfbälle hinunter ins Watt, und auch ein paar Pferde gibt es: „Axel ritt sehr gut und sehr gerne“, erinnerte sich seine damalige Ehefrau Rosemarie. Das Golfen bleibt Springers Leidenschaft. Zunächst spielt er auf dem brach liegenden Golfplatz der Royal Airforce am Fliegerhorst, später ist er Mitbegründer des Morsumer Golfclubs. Dort engagiert er sich nachhaltig und räumt sich auch gewisse Sonderrechte ein. Liegt der Ball ungünstig, holt er einen zweiten aus der Tasche. An seinem Golfwagen lässt er eine Klingel und eine Hupe anbringen – fliegt ein Ball gut, hupt er, fliegt er schlecht, wird geklingelt. 1963 erwirbt Axel Springer in Kampen für 1,2 Millionen Mark den repräsentativen „Klenderhof“. Hier empfängt er Besucher wie den damaligen Bundeskanzler Willy Brandt oder dessen Berater Egon Bahr. 1972 finanziert der Zeitungszar der Kampener Feuerwehr ein nagelneues Löschfahrzeug. Er kann nicht ahnen, wie sehr ihm dieses Geschenk bald selbst von Nutzen sein soll. Am 5. August 1973 steht der „Klenderhof“ in Flammen – die Brandstifter werden nie gefasst. Gern fliegt der Medienmogul weiterhin mit seinem Helikopter ein und landet dann auf dem Rasen seines „Klenderhofs“. Im Hinblick auf andere Verkehrsmittel reagiert er jedoch allergisch, wie Berthold Beitz, Generalbevollmächtigter des Krupp-Konzerns, zu berichten wusste: „Als in Kampen die erste Ampel installiert wurde, sagte mein Freund Axel: ‚Ich werd‘ verrückt, das ist ja wie am Berliner Ku‘damm.‘“
Gut zu wissen
Preisinformationen
Eignung
Schlechtwetterangebot
für jedes Wetter
für Familien
Haustiere erlaubt
Fremdsprachen
Sonstige Ausstattung/Einrichtung
Parkplätze in der Nähe
Anreise & Parken
Auto: Aus Richtung List und Wenningstedt gelangen Sie über die Hauptstraße nach Kampen.
Fahrrad: Die alte Inselbahntrasse bietet eine Nord-Süd-Verbindung als Rad- und Wanderweg. Straßenbegleitend am Braderuper Weg führt ein Radweg aus Richtung Keitum/Braderup bis nach Kampen.
zu Fuß: Sie erreichen Kampen aus Richtung Westerland/Wenningstedt und List sowohl über den Strand als auch über den Wanderweg der ehemaligen Inselbahntrasse. Von Wenningstedt führt ein Holzsteg durch die Dünen über das Rote Kliff bis nach Kampen. Aus Richtung Braderup/Keitum kommen Sie zu Fuß durch die Heidewege entlang der Wattseite.
Bus: Kampen erreichen Sie mit der Linie 1 aus Westerland und List.
Um die Stele zu erreichen, steigen Sie bitte Kampen Mitte aus.
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