© Steffen Jahrmarkt

SYLTER 
STERNENHIMMEL

Sterne gucken auf Sylt

Von Sylt bis zum Mond: Steffen Jahrmarkt nimmt dich mit auf eine astronomische Reise durch den Sylter Nachthimmel.

© Steffen Jahrmarkt

Schon von Kindesbeinen an ist Steffen Jahrmarkt fasziniert vom Kosmos, den Sternen und davon, was abseits der Erde passiert. Das Interesse weckte ursprünglich sein Vater, der mit ihm auf dem Balkon saß und mit einem Fernglas in den Nachthimmel schaute. Damals, er war gerade einmal zehn Jahre alt und ahnte davon nichts, kreierten sie gemeinsam wundervolle Erinnerungen fürs Leben. Sein Vater zeigte ihm den Mond und den Polarstern, doch auch Sternenbilder wie „Der große oder kleine Wagen“, erklärte ihm, wieso sich der Himmel dreht, und suchte mit ihm nach Sternschnuppen und anderen Phänomenen. Je nachdem, was der Himmel im Ruhrgebiet so offenbarte. 

„Anders als auf Sylt ist der Himmel in Essen durch die Lichtverschmutzung nicht sehr klar. Hier auf der Insel ist durch die Dunkelheit viel mehr sichtbar“, erklärt der Hobby-Astronom. Dafür sorgen die außergewöhnliche Lage inmitten der Nordsee und zudem die üppige Vielfalt an Naturschutzflächen. Dadurch wirken die Sterne zum Greifen nah. Doch wie das nun mal so ist, statt sein Interesse für die Astronomie weiter auszubauen, studierte der leidenschaftliche Surfer Kommunikationswissenschaften. Eben etwas Solides, worauf sich wunderbar aufbauen lässt. Ein Trip nach Australien führte ihn den Sternen wieder ein Stückchen näher und veränderte sein Leben nachhaltig. Am anderen Ende der Welt lassen sich, abgesehen von Sylt, natürlich auch wunderbar Kosmos und Mondschein beobachten. 

"Ein Highlight im Herbst und Winter waren die Polarlichter, die von Sylt aus häufig sichtbar waren."

Der Blick nach oben und über den Tellerrand

© Steffen Jahrmarkt

Doch vielleicht noch etwas eindrucksvoller sind an der australischen Küste die Surfbedingungen. Das wissen auch die Sylter ganz genau. Eventuell ist es ein Natur-Phänomen oder kosmisches Gesetz: Wo die Welle läuft, ist auch der Sylt-Mensch nicht weit entfernt. Und so lernte Steffen in Australien ein paar Rettungsschwimmer kennen, die ihrem neuen Kumpel von ihrer Tätigkeit auf Sylt vorschwärmten. Mit großem Erfolg. „Sie erzählten mir von diesem Traumjob“, erinnert sich Steffen Jahrmarkt, der neben seinen „Sterne-gucken-Events“ hauptberuflich Personalchef beim Insel Sylt Tourismus Service ist. Mittlerweile. Zwischendrin jobbte er tatsächlich als Rettungsschwimmer und Windsurflehrer, berufliche Stationen, die man sich als Surfer ungerne entgehen lässt, und sammelte unter anderem im Marketing wertvolle Erfahrungen. 

Vor einigen Jahren servierte ein Kumpel aus Berlin dem Familienvater dann den entscheidenden Impuls à la: ‚Besorg dir doch mal ein Teleskop. Von Sylt aus lässt sich der Nachthimmel bestimmt wunderbar entdecken, so ganz ohne Lichtverschmutzung.’ Gesagt, getan. ‚Ich mach das jetzt einfach mal’, lautete sein Motto. Seit mehr als zwei Jahren nun wandert Steffens Blick und auch sein Interesse wieder vermehrt nach oben und über den Tellerrand. Sein Teleskop, welches damals noch unbezahlbar gewesen wäre, bietet ihm und auch allen Interessierten einen magischen Blick ins Universum und sogar bis zu den Kratern des Mondes. Neben Events für Firmen wie Land Rover, bietet er auch Einzelpersonen die Möglichkeit, ihr astronomisches Wissen weiter auszubauen und in den Sylter Nachthimmel einzutauchen. „Ein Highlight waren im Herbst und Winter die Polarlichter, die sich immer wieder zeigten. Für diese Ereignisse gibt es jedoch kein Versprechen, aber Sternschnuppen sind bei klarer Sicht sehr häufig zu sehen," so Steffen. 

Magische Erlebnisse und Gespräche

Sowieso ist das „Sterne gucken“ schwer planbar. Denn Sylt bewegt sich mit dem insularen Mikro-Klima gerne mal abseits der Prognosen. Deswegen sorgt ein WhatsApp-Kanal für kosmische Updates und aktuelle Termine. Über sechzig Abonnent:innen sind mittlerweile ein Teil davon, Tendenz steigend. Auch Fotos von aktuellen Planeten- und Sternenkonstellationen postet Steffen dort hinein. „Im Januar waren Venus uns Saturn dicht beieinander, außerdem gab es die Andromedagalaxie, Orionnebel, zig Sternenbilder, den Polarstern und viel mehr zu sehen. Sehr inspirierend sind auch immer wieder die teilweise philosophischen Gespräche, die sich aus den Treffen heraus ergeben. Wenn man den Blick auf die Sterne und Planeten wirft, weitet sich auch der Blick aufs Leben.“

Du möchtest mit Steffen Jahrmarkt in die Sterne gucken? Erfahren was ein Lichtjahr bedeutet, welcher Stern vermutlich als nächstes explodiert, wie man mithilfe der Sterne Norden findet, Jupiter mit seinen vier Monden oder Saturn mit seinen Ringen sehen? Dann hier entlang. Übgrigens: Steffen teilt auch sein Wissen rund ums Thema Bitcoin. Freue dich auf spannende Vorträge in Westerland. // Kontakt: [email protected]

Text: Julia Petersen