© Georg Heimberger

bübülük RUGS & MORE

Keitum x Marokko

Eine Liebe, die von klein auf heranwuchs und ein Zuhause unter Reet fand. 

© Laura Müller

Da tut sich was, im verträumten Kapitänsdorf Keitum. Etwas Genussvolles, Traditionelles und Künstlerisches. Etwas Modernes und Neues. Fernab von jeglichen Syltklischees, dennoch tief verbunden mit der Insel und einem Land aus Tausend und einer Nacht. 

Schon als Kleinkind reiste bübülük Rugs & More Inhaberin Beauk Harder mit ihrer Familie nach Marokko, lernte dort Kultur, Wellen und Menschen kennen, verliebte sich schwer in die Ästhetik der marokkanischen Kunst und Architektur. 2020 ließ die gebürtige Sylterin ihre langjährigen Träume und Sehnsüchte gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Melf Ipsen zur Realität werden. Im Herzen Keitums eröffnete das Paar ihr Geschäft mitsamt Showroom. 

Bis dahin verlief nicht alles reibungslos nach Plan. Es war zunächst ein weiter, holpriger Weg, der von der Nordseeinsel Sylt bis in die traditionellen Dörfer Marokkos führte. Genau dort wollten sie hin. Ohne Umwege, direkten Kontakt mit den Berberfrauen, keine Zwischenmänner, dafür Transparenz und ehrliche Beziehungen. Und so machten sie sich auf in das Ungewisse, damals noch umgeben von strengen Corona-Regularien, denn ihre Reise fiel genau in den marokkanischen Lockdown. Doch wann ist eigentlich jemals der perfekte Zeitpunkt?!

© Sylt Marketing/Marie Pohl
Bübülük ist der Zweitname von Beauk und bedeutet „aufgehende Sonne“.

Herzliche Gastfreundschaft

© Laura Müller

In Marrakesch gelandet, ging es für die beiden mit ihrem damals vierjährigen Sohn nach Fes. Ein Bekannter fuhr sie dann in die Berge. Viele Fragen gingen ihnen, begleitet von der eindrucksvollen Landschaft, durch den Kopf. Doch ab dem Moment, als Beauk und Melf im Berberdorf ankamen, die Bewohner:innen kennenlernen durften, waren eventuelle Zweifel oder vielleicht sogar Unsicherheiten passé. „Wir wurden dort mit offenen Armen und sehr herzlich empfangen. Es wurde uns vollkommen selbstverständlich Tee und Essen zubereitet. So ist die marokkanische Kultur, vermutlich etwas anders, als wir Sylter es von Zuhause mitbekommen“, so Melf. 

Man lernte sich kennen, unterhielt und entschied sich zusammenzuarbeiten. Die beiden Inselkinder wählten rund fünfzig Wollteppiche in verschiedenen Größen aus und setzten ihre Reise fort. Safi, eine Töpferstadt weiter südlich, wurde ihnen ans Herz gelegt. Eine Empfehlung, die sie zu ihrem jetzigen Keramik-Künstler führte und die Geschäftsidee um eine weitere Komponente erweitern ließ. Ähnlich verlief auch das Kennenlernen mit den Korbflechtern, deren Werke nun ebenfalls die Keitumer Räumlichkeiten schmücken.

Eine andere Welt, mitten in Keitum

© Julia Petersen

Betritt man das Geschäft in der urigen Keitumer Bahnhofstraße, umgeben von weiteren prächtigen Reetdachhäusern, den typischen Steinwällen und schmucken Gärten, fühlt man sich prompt in eine andere Welt hineinversetzt. Vollkommen unerwartet, überraschend. Gar nicht so inseltypisch und doch absolut passend, wie das marokkanische Handwerk die Wände und Böden des Friesenhauses ziert. Die leidenschaftlich geknüpften Berber-Teppiche verleihen dem Geschäft eine ganz eigene Atmosphäre. Dass Beauk und Melf aus ihren Räumlichkeiten nun auch noch ein Café zauberten passt ideal ins Konzept, zu Marokko und ins Sylter Dorf. Geselligkeit, gemeinsam Zeit zu verbringen, mit einer heißen Tasse zu sitzen und innezuhalten, wird in beiden Kulturen großgeschrieben. 

Die Karte ist charmant und authentisch kleingehalten. Kaffee-Klassiker wie “americano” oder “flat white” zieren die Tafel. Zudem gibt es marokkanischen Minztee und köstlichen Kakao sowie eine Auswahl an Kuchen und Gebäck auf dem Tresen. Hier kann man wunderbar verweilen, in eines der Coffee Table books oder in die Farbwelt der Teppiche abtauchen. Dabei kann man sie spüren, die Leidenschaft dieser starken Künstlerinnen. Mitten in Keitum.

Du möchtest mehr erfahren? Auf dem Instagram Account von bübülük Rugs & More gibt es aktuelle Einblicke und Öffnungszeiten. Und im eigenen Online-Shop findest du Teppiche, Schmuck und mehr. 

Text: Julia Petersen