Zur goldenen Möwe
Dieses trendige Surfer-Deli lockt und verwöhnt mit einer kreativen Karte, gesunden Visionen und dem Blick aufs Meer.
Die Promenade in Westerland auf Sylt ist das Herzstück der Inselmetropole. Sie dient als Austragungsort für internationale Surfevents, Winzer- und Musikfeste, für gemeinsame Spaziergänge und erste Dates, für Abschiede oder neue Begegnungen und so viel mehr. Stets begleitet von dem Meer und den Gezeiten ist hier, von Silvester bis zum Windsurf World Cup im Herbst, fast immer etwas los. Und obwohl die Westerländer Promenade ihre Ursprünge bereits in den 1840er Jahren feiert und sich durch den wenig später aufkommenden Tourismus seitdem stets entwickelte und modernisiert wurde, schien hier insbesondere in den letzten Jahren irgendwie immer etwas zu fehlen.
Genau diese Lücke sowie die leeren Räume des ehemaligen Kölln-Shops schräg gegenüber von der Musikmuschel werden die beiden Unternehmer Fabian de Vries und Dirk Effler fortan füllen. Mit ihrem auf die Insel abgestimmten Surf-Deli „Zur goldenen Möwe“ möchten sie einen Ort erschaffen, der nicht nur für Gäste ein perfekter Anlaufpunkt ist, sondern auch für die Locals einen Mehrwert bietet. „Unsere Karte besteht aus gesunden Gerichten, die für jeden Hunger etwas bereithalten. Fabian ist ein sehr kreativer Koch, der sich schon mit dem Tofree in Tinnum etwas großartiges aufgebaut hat“, schwärmt Dirk, gelernter Segelmacher und Kitelehrer, von seinem Geschäftspartner.
Frischer Wind auf der Promenade
Die Aufgabenbereiche der beiden Sylter, Dirk kommt ursprünglich aus Berlin, Fabian aus Wilhelmshaven, sind klar aufgeteilt. „Bei uns herrscht volles Vertrauen. Ich mische mich nicht in seine Kochkünste ein, sondern kümmere mich unter anderem ums Putzen, mache morgens den Laden klar, schmeiße schon mal die Kaffeemaschine an, hole Getränke“, gibt der Mann mit der Latzhose und den braunen Locken einen kleinen Einblick ins Geschehen. Dass beide neben der „Goldenen Möwe“, wie sie kurz genannt wird, noch weitere „Herzensprojekte“ betreiben, verwundert kaum, macht aber viel Sinn. Denn Dirk und Fabian sind auf ihre individuelle Art Visionäre, die Lust haben, etwas zu verändern, die Insel Sylt in ihrem Dasein mit ihren Mitteln und Talenten zu modernisieren und einen positiven Wandel mitzugestalten. Mit seinem Surfhouse Sylt in Westerland, ein paar Strandabschnitte weiter gen Süden, hat Dirk ebenfalls einen dieser besonderen Orte kreiert, der zum Seele baumeln lassen einlädt und Interessierten den Surfsport näherbringt.
Hier in Westerland wurde in den 50er Jahren der Grundstein für das Wellenreiten auf Sylt gelegt. Auch deswegen finden die beiden, ist es wichtig, den Sport mit in die Räume des Westerländer Delis an der Promenade zu bringen. Schaut man sich in den Surfmetropolen der Welt um, ob in San Sebastian, Lagos, San Diego oder Biarritz, gehören diese trendigen Locations zum Landschaftsbild einer jeden Promenade. Es sind Begegnungsstätten, die Raum schaffen für so vieles. Vom kurzen Schnack an der Softeisluke bis zum Stammtisch an einem der hölzernen Hochtische, scheint das Deli eben genau dafür passend zu sein. Für den gemeinsamen Austausch, für das Miteinander.
Internationale Einflüsse
Von den surfaffinen Accessoires bis zu den portugiesischen Dosenfischen (eine echte Delikatesse!) enthält der Laden nicht nur optische, sondern auch genussvolle Surfvibes. Bereichert wird die Karte durch verschiedene Focaccia, dessen Boden unter anderem von Lund Sylt in Hörnum stammt, wie „Salmo“ (Räucherlachs, Koriander Limetten Dip und Avocado) oder „Carls Gemüsegärtchen“ (Gepickeltes, Gegrilltes, Tomate und Veggi). Carl ist nicht nur der Namensgeber dieser Kreation, sondern als Küchenchef von wichtiger Bedeutung. Er kochte zuvor in der gehobenen Gastronomie auf Sylt und Berlin und unterstützt das Goldene-Möwe-Team fortan mit Know-how und köstlichen Ideen. Abgerundet wird die Karte mit Croissants, Pastel de Nata, Salaten wie dem „Ceasar Salad“, Panzanella, dem klassischen Fischbrett, und Softeis mit verschiedenen „Toppings“.
Den Winter über soll der Laden geöffnet bleiben. Dann, wenn das Treiben auf der Promenade sich etwas gelassener zeigt, lassen sich auch die Möwen, die über das Meer gleiten, noch besser beobachten. Dass diese zur Namensgeberin wurde, lag nach ein paar Gesprächen klar auf der Hand. Als Krafttier steht sie für Freiheit und Leichtigkeit, für Weitblick, Mut und Geselligkeit. Genau davon soll es hier jetzt und auch zukünftig gerne reichlich geben.